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Sebastian-Thrun-Preis: Torben Windler trifft Sebastian Thrun im Silicon Valley

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„Sebastian Thrun ist ein Vorbild für mich, er ist ein exzellenter Forscher und Gründer. Wenn er eine Idee hat, arbeitet er sie aus und setzt sie direkt um“, sagt Torben Windler. Anfang Oktober 2018 wird der 30-jährige in die USA aufbrechen und zwei Wochen lang Sebastian Thrun über die Schulter schauen. Die Forschungsreise ist Teil des „Sebastian-Thrun-Preises“ der Universität Hildesheim. „Ich bekomme einen Einblick in die Führungsetage des Silicon Valley“, freut sich der Informatiker.

„Ich bekomme Einblicke in die Führungsetage des Silicon Valley“

Torben Windler studiert an der Universität Hildesheim im internationalen englischsprachigen Masterstudiengang „Data Analytics“. Zuvor hat Windler „Informationsmanagement und Informationstechnologie“ in Hildesheim studiert und im Rahmen des Studiums seine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse aus seinem vorherigen Berufsleben um den technischen Bereich erweitert. Das Wirtschaftspraktikum im Bachelorstudium hat Windler bei Bosch absolviert, und er hat ein Logistikprojekt für Rossmann umgesetzt: Wie kann das Lager eines Online-Shops optimiert werden? „Gerade durch die Praxisnähe und die Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen kann ich mit den in meinem Studium erworbenen Kenntnissen direkt an das Berufsleben und die Realität anknüpfen, eine gute Erfahrung.“

Im Masterstudium sei die Atmosphäre auf dem Campus international und persönlich. Er studiert bei dem Informatikprofessor Lars Schmidt-Thieme in einem Jahrgang mit 30 Studentinnen und Studenten, etwa 120 spezialisieren sich insgesamt auf den Bereich „Data Analytics“. „Ich arbeite mit pfiffigen Studierenden aus fast allen Teilen der Welt zusammen – das Umfeld ist dadurch sehr innovativ.“

Informatikerinnen und Informatiker bauen Empfehlungssysteme, die auf Datenanalysen basieren

Algorithmen, Programmieren und Maschinelles Lernen – in Hildesheim befasst sich der Student mit neuen Big-Data-Technologien. „Wir werden hier in der Datenanalyse gut gefordert. Der Studiengang ist forschungsorientiert, es geht darum, dass wir Big-Data-Technologien nicht nur anwenden, sondern Algorithmen nachvollziehen und weitereentwickeln. Unser Professor legt großen Wert darauf, dass wir die Technologien im Detail verstehen und anpassen können“, so Windler.

„Jeder hat ein Smartphone, einen Computer, Unternehmen arbeiten mit Maschinen und Sensoren – es werden immer mehr Daten produziert. Die Herausforderung dabei ist, aus diesen Daten einen bestimmten Mehrwert zu generieren und sinnvolle Handlungen abzuleiten.“ Empfehlungssysteme, die auf Datenanalysen basieren, können aber auch genutzt werden, um Menschen zu manipulieren, warnt Windler.

Torben Windler arbeitet mit weiteren Studentinnen und Studenten des Masterstudiums „Data Analytics“ an Fallbeispielen der Datenanalyse. Mit einer studentischen Gruppe arbeitet er derzeit am „Information Systems and Machine Learning Lab“ der Universität Hildesheim in einem Forschungsprojekt mit Daten aus „Smartwatches“: Was macht ein Nutzer und Träger einer intelligenten Uhr und wie kann man diese Daten auswerten, etwa um individuelle Hinweise zum Gesundheitsverhalten zu geben?

„Wir haben in einigen Jahren die Sensoren nicht mehr auf, sondern unter der Haut – das Stichwort ist Bionik. Mit diesen Sensoren wäre es zum Beispiel möglich, anhand von Bewegungsdaten zu erkennen, ob Personen einen Unfall haben oder stürzen, um dann über eine spezielle Verbindung Hilfe in der Not zu rufen“, sagt Windler. „Menschen können perspektivisch von intelligenten Maschinen, sogenannten Exoskeletten, unterstützt werden. Wenn Maschinen sich an Bewegungen anpassen, können Personen, die körperlich eingeschränkt sind, in ihrer Mobilität unterstützt werden. Es gibt viele Entwicklungen mit teils großem Spielraum für Verbesserungen. Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass mithilfe von Echtzeit-Datenanalyse in der Gesellschaft Entwicklungen umgesetzt werden, die für die Zukunft positive und nützliche Veränderungen bringen.“

Kurz erklärt

Informatiker Sebastian Thrun

Sebastian Thrun hat an der Universität Hildesheim von 1986 bis 1988 als einer der ersten Studenten Informatik studiert, in Bonn promoviert und wechselte dann in die Vereinigten Staaten. Er war Assistenzprofessor für Informatik an der Carnegie Mellon University und leitete als Research Professor an der Stanford University den Bereich Künstliche Intelligenz.

Thrun erforscht lernfähige Robotiksysteme, die sich selbstständig bewegen können. Er ist Erfinder des selbstfahrenden Autos und leitete verschiedene Projekte im geheimen Forschungslabor „Google X“, darunter „Google Glass“, und schuf die technischen Grundlagen für „Google StreetView“.

Parallel dazu gründete Thrun die Internet-Universität „Udacity“ und hat seitdem sein Ziel auf die Demokratisierung von weiterführender Bildung ausgerichtet. Die Kurse über Künstliche Intelligenz, Robotik und Maschinelles Lernen erreichen derzeit neun Millionen Menschen.

Medienkontakt: Pressestelle der Universität Hildesheim (Isa Lange, presse@uni-hildesheim.de, 05121 883 90100)


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