Ab ins Klassenzimmer: Viele Jahre des Studiums liegen nun hinter ihnen – das will gefeiert werden. Bevor die Masterstudierenden in das Referendariat starten, werden sie feierlich in der Universität Hildesheim verabschiedet. Ein studentisches Team hat die Feierstunde vorbereitet. An diesem Wochenende erhalten Studentinnen und Studenten des „Master of Education“ ihre Urkunden. Professorin Barbara Schmidt-Thieme wird während der Feierstunde sprechen, sie zeigt sich beeindruckt von der Vielfalt der Forschungsfragen, denen die Studierenden in den vergangenen Jahren nachgegangen sind. Drei Studierende werden für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet. Eine Woche später, am 26. November 2016, findet eine Feierstunde für Bachelorstudierende (Lehramt) statt.
Insgesamt erhalten 100 Studierende aus dem ersten viersemestrigen Masterstudiengang am Samstag ihre Abschlussurkunden, sagt Dörthe Buchhester vom Centrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung. „Wir freuen uns, dass die ersten Absolventinnen und Absolventen nun erfolgreich ihr Studium abgeschlossen haben und wünschen ihnen alles Gute für den weiteren Weg.“
Außerdem baut die Universität ihr bundesweites Ehemaligen-Netzwerk aus: Ehemalige aller Fachbereiche können sich ab sofort online registrieren und werden über aktuelle Entwicklungen informiert.
Sie starten jetzt in den Lehrerberuf, nach Jahren des Studiums. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Schule?
Ich glaube, dass das Referendariat eine sehr anstrengende und schwierige Zeit wird. Ich hoffe, dass ich viel lerne und routinierter Unterrichtsstunden planen und umsetzen werde. Man hört ja häufig nicht die positivsten Geschichten über die Zeit des Referendariats. Aber ich hoffe sehr, dass ich das meistern kann und freue mich dann auf die Zeit, in der man mit weniger Druck (durch Unterrichtsbesuche und Bewertungen) an die Arbeit gehen kann.
Eine Erkenntnis, zu der Sie jüngst im Masterstudium kamen?
Es wird eine sehr große Herausforderung, meinen eigenen Anforderungen an mich selbst, aber auch den Anforderungen, die von der Gesellschaft, den Eltern und den Kindern an mich gestellt werden, gerecht zu werden. Davor habe ich großen Respekt und ich bin selber noch gespannt, wie ich das alles so umsetzen werde. Ich möchte, dass meine Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule kommen. Ich hoffe, dass sie Spaß am Lernen haben und dass ich jedes Kind da abholen kann, wo es gerade steht. Dass das nicht einfach wird, das war eine große Erkenntnis in meinem Masterstudium. Aber versuchen werde ich es auf jeden Fall.
Was haben Sie in Ihrer Masterarbeit untersucht?
Ich habe mich mit Methoden im Instrumentalunterricht beschäftigt. Welche Methoden wenden Lehrerinnen und Lehrer an, um Kindern das Spielen auf einem Instrument beizubringen? Schon in meiner Bachelorarbeit habe ich untersucht, was guten Instrumentalunterricht ausmacht, ich habe Neunjährige und Erwachsene befragt, wie der Unterricht heute und früher ablief. Spannend – es gibt Unterschiede.
Zu welchem Ergebnis kommen Sie?
Ein Ergebnis: Es kommt auf die Schüler und die Lehrer an, wie sie zusammenpassen – einige Schüler brauchen viele Vorgaben und etwas Druck, andere möchten sich die Inhalte selber erarbeiten und entdecken. Das erfordert vom Lehrer viel Flexibilität, weil man sich auf den Einzelnen konzentrieren muss. Es kommt darauf an, auf jeden Schüler individuell einzugehen – was kann das Kind, wo sind seine Stärken?
Musik wird oft fachfremd unterrichtet – wo wollen Sie im Schulalltag ansetzen?
Auf jeden Fall wird es mehr als ein bisschen hin- und herklimpern. Musik schafft auch Selbstvertrauen. Ich merke, dass die Kinder echt Spaß am Musizieren haben. Eine Befürchtung habe ich, was die Vergabe von Noten in diesem auch emotionalen Bereich angeht, das Schulsystem ist ja sehr leistungsorientiert. Ich glaube, man kann mit Musik viel erreichen. Oft ist das Instrumentarium im Schulalltag begrenzt – von Gitarre bis zum Keyboard. Ich spiele Klavier, bin aber offen, eine Oud oder Tombak in den Unterricht zu holen.
Eine Erinnerung an Ihre Studienzeit: Welche Bedeutung haben die Praxisphasen an Schulen im Verlauf des Studiums? Wie haben die Kinder und Jugendlichen auf Sie reagiert?
Ich erinnere mich gerne an die Praktika in meinem Studium zurück! Im ersten Jahr war ich einmal in der Woche im Klassenzimmer – die „Schulpraktischen Studien“ in der Grundschule Hohnsen hier in Hildesheim waren ein guter Start in das Studium. Ich habe hier auch viele tolle Menschen und Freunde kennengelernt. Die Praxisphase im Masterstudium habe ich an der Grundschule Ochtersum verbracht, auch hier habe ich festgestellt, wie wichtig und schön es ist, engagierte und nette Kollegen und Kolleginnen zu haben, mit denen man gut und gerne zusammenarbeitet und sich über den Unterricht austauscht. Die Schüler haben natürlich erstmal getestet, „wie weit man bei einer Praktikantin gehen kann“..., haben mich dann aber schnell als Lehrperson angenommen und es hat viel Freude gemacht, die Kinder so interessiert und konzentriert zu sehen.
Lektüre gehört zum Studium – welche?
Eine gute Frage... Es gibt kein Buch, das mich vom Anfang bis zum Ende durchgehend begleitet hat – da noch am ehesten das Kochbuch meiner Mutter. In Mathematik war es vielleicht das Buch „Didaktik der Arithmetik", das ich sehr sinnvoll fand.
Gab es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Sie besonders gefördert und unterstützt haben auf Ihrem Weg, Lehrerin zu werden?
In meinem Studium hat mich Dr. Andreas Hoppe aus dem Uni-Musikinstitut von Anfang bis zum Ende begleitet. Neben tollen, praxisnahen Seminaren und Übungen (die wirklich hilfreich für den späteren Lehrberuf waren), hat er mich außerdem während meiner Bachelor- und Masterarbeit unterstützt. Ich habe mich da immer sehr wohl und ernstgenommen gefühlt.
Nun starten Sie in das Referendariat. Werden Sie etwas aus der Studienzeit vermissen?
An meinem Studium werde ich mit Sicherheit das längere Schlafen vermissen – dass man den Tagesablauf und Tagesrhythmus so frei wählen konnte, wie man es wollte. Ich habe dieses „freie Leben“ sehr zu schätzen gelernt. Das wird es im Vorbereitungsdienst und im späteren Job so bestimmt nicht mehr geben. War schon eine gute Zeit!
Sie starten jetzt in den Lehrerberuf, nach Jahren des Studiums. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Schule?
Ich glaube, dass es eine harte und anstrengende Zeit wird. Bisher habe ich von Freunden aus dem Referendariat fast nur Negatives gehört. Ich hoffe allerdings, dass ich durch das Referendariat noch mehr darüber erfahren kann, wie ich Kindern mit Problemen jeglicher Art helfen kann – besonders auch im Erstunterricht.
Eine Erkenntnis, zu der Sie jüngst im Masterstudium kamen?
Wissenschaftliches Arbeiten ist zu einem großen Teil das Abschreiben von anderen.
Eine Erinnerung an die Studienzeit: Welche Bedeutung haben die Praxisphasen an Schulen im Verlauf des Studiums? Wie haben die Kinder und Jugendlichen auf Sie reagiert?
Ich persönlich fand die Praxisphase sehr gut und wichtig. Durch sie wurde ich nochmals ermutigt diesen Beruf weiter auszuüben, weil die Lehre in der Universität mir zumeist zu theoretisch war. Die Praxisphasen waren zu jedem Zeitpunkt meines Studiums enorm aufmunternd und dort habe ich auch erfahren, wie ich in bestimmten Situationen zu reagieren habe. Ich durfte Schulalltag in der Grundschule Ochtersum, in der Grundschule Moritzberg und im Masterstudium in der Grundschule Nettlingen erleben.
Sie haben im ländlichen Raum Ihre Praxiszeit verbracht – was haben Sie in Nettlingen erlebt?
Die Lehrerin an meiner Praxisschule im Masterstudium war genial, das Kollegium an der einzügigen Grundschule, an der ich meine Praxiszeit verbringen durfte, hat uns Lehramtsstudenten sehr unterstützt. Für die Kinder war es ungewohnt, dass Lehramtsstudierende mit im Klassenzimmer sitzen – aber sie haben sich schnell an uns gewöhnt und gemerkt: Okay, die bleiben länger hier. Die Kinder haben uns wirklich herzlich aufgenommen. In den Pausen suchten vor allem die Kinder, die alleinerzogen wurden, meine Nähe auf. Das ist mir zum Ende meiner Studienzeit erst richtig bewusst geworden.
Lektüre gehört zum Studium: Welche?
Den Klassiker „Was ist guter Unterricht" von Hilbert Meyer fand ich während des Studiums sehr interessant und konnte damit auch häufig Unterrichtssequenzen begründen. Für meine Masterarbeit habe ich das Werk zur Untersuchung guten Mathematik- und Sachunterrichts ebenfalls sehr gut verwenden können.
Was haben Sie in ihrer Abschlussarbeit untersucht?
Ich habe Mathematik- und Sachunterricht in der Schule untersucht und Studierende befragt, die ein halbes Jahr an Schulen verbracht haben. Diese haben den Unterricht an zuvor ausgewählten Kriterien, wie klare Strukturierung, Methodenvielfalt oder vorbereitete Lernumgebung (nach Hilbert Meyer), bewertet und somit konnte eine Einschätzung getroffen werden, ob sie eher schlechten oder guten Unterricht gesehen haben.
Gab es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Sie besonders gefördert und unterstützt haben auf Ihrem Weg, Lehrer zu werden?
Es gab in meiner Zeit als Student mehrere Dozentinnen und Dozenten, die mir in unterschiedlichster Situation geholfen haben. Dabei möchte ich keine einzelne besonders Person hervorheben.
Werden Sie etwas aus der Studienzeit vermissen?
Das liebste an der Studienzeit waren mir die neuen Freunde, die ich in der Zeit kennenlernen durfte (mit denen bleibe ich aber sicherlich in Kontakt). Auch werde ich die freie Wahl meines Tagesablaufs (die man als Student zum Teil genießt) vermissen. In der Zeit während ich in der Universität war, vermisse ich vor allem die Freistunden, die mit Kartenspielen in der Mensa immer ein Highlight waren.
Nachgefragt – Lehramtsstudierende im Kurzinterview
„Ich möchte, dass meine Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule kommen“
Sara Schnüll, 25 Jahre, geboren in Hameln, hat ihr Lehramtsstudium mit den Fächern Mathematik und Musik erfolgreich abgeschlossen, möchte als Lehrerin in Niedersachsen unterrichten – am liebsten in der Region Hildesheim.
Sie starten jetzt in den Lehrerberuf, nach Jahren des Studiums. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Schule?
Ich glaube, dass das Referendariat eine sehr anstrengende und schwierige Zeit wird. Ich hoffe, dass ich viel lerne und routinierter Unterrichtsstunden planen und umsetzen werde. Man hört ja häufig nicht die positivsten Geschichten über die Zeit des Referendariats. Aber ich hoffe sehr, dass ich das meistern kann und freue mich dann auf die Zeit, in der man mit weniger Druck (durch Unterrichtsbesuche und Bewertungen) an die Arbeit gehen kann.
Eine Erkenntnis, zu der Sie jüngst im Masterstudium kamen?
Es wird eine sehr große Herausforderung, meinen eigenen Anforderungen an mich selbst, aber auch den Anforderungen, die von der Gesellschaft, den Eltern und den Kindern an mich gestellt werden, gerecht zu werden. Davor habe ich großen Respekt und ich bin selber noch gespannt, wie ich das alles so umsetzen werde. Ich möchte, dass meine Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule kommen. Ich hoffe, dass sie Spaß am Lernen haben und dass ich jedes Kind da abholen kann, wo es gerade steht. Dass das nicht einfach wird, das war eine große Erkenntnis in meinem Masterstudium. Aber versuchen werde ich es auf jeden Fall.
Was haben Sie in Ihrer Masterarbeit untersucht?
Ich habe mich mit Methoden im Instrumentalunterricht beschäftigt. Welche Methoden wenden Lehrerinnen und Lehrer an, um Kindern das Spielen auf einem Instrument beizubringen? Schon in meiner Bachelorarbeit habe ich untersucht, was guten Instrumentalunterricht ausmacht, ich habe Neunjährige und Erwachsene befragt, wie der Unterricht heute und früher ablief. Spannend – es gibt Unterschiede.
Zu welchem Ergebnis kommen Sie?
Ein Ergebnis: Es kommt auf die Schüler und die Lehrer an, wie sie zusammenpassen – einige Schüler brauchen viele Vorgaben und etwas Druck, andere möchten sich die Inhalte selber erarbeiten und entdecken. Das erfordert vom Lehrer viel Flexibilität, weil man sich auf den Einzelnen konzentrieren muss. Es kommt darauf an, auf jeden Schüler individuell einzugehen – was kann das Kind, wo sind seine Stärken?
Musik wird oft fachfremd unterrichtet – wo wollen Sie im Schulalltag ansetzen?
Auf jeden Fall wird es mehr als ein bisschen hin- und herklimpern. Musik schafft auch Selbstvertrauen. Ich merke, dass die Kinder echt Spaß am Musizieren haben. Eine Befürchtung habe ich, was die Vergabe von Noten in diesem auch emotionalen Bereich angeht, das Schulsystem ist ja sehr leistungsorientiert. Ich glaube, man kann mit Musik viel erreichen. Oft ist das Instrumentarium im Schulalltag begrenzt – von Gitarre bis zum Keyboard. Ich spiele Klavier, bin aber offen, eine Oud oder Tombak in den Unterricht zu holen.
Eine Erinnerung an Ihre Studienzeit: Welche Bedeutung haben die Praxisphasen an Schulen im Verlauf des Studiums? Wie haben die Kinder und Jugendlichen auf Sie reagiert?
Ich erinnere mich gerne an die Praktika in meinem Studium zurück! Im ersten Jahr war ich einmal in der Woche im Klassenzimmer – die „Schulpraktischen Studien“ in der Grundschule Hohnsen hier in Hildesheim waren ein guter Start in das Studium. Ich habe hier auch viele tolle Menschen und Freunde kennengelernt. Die Praxisphase im Masterstudium habe ich an der Grundschule Ochtersum verbracht, auch hier habe ich festgestellt, wie wichtig und schön es ist, engagierte und nette Kollegen und Kolleginnen zu haben, mit denen man gut und gerne zusammenarbeitet und sich über den Unterricht austauscht. Die Schüler haben natürlich erstmal getestet, „wie weit man bei einer Praktikantin gehen kann“..., haben mich dann aber schnell als Lehrperson angenommen und es hat viel Freude gemacht, die Kinder so interessiert und konzentriert zu sehen.
Lektüre gehört zum Studium – welche?
Eine gute Frage... Es gibt kein Buch, das mich vom Anfang bis zum Ende durchgehend begleitet hat – da noch am ehesten das Kochbuch meiner Mutter. In Mathematik war es vielleicht das Buch „Didaktik der Arithmetik", das ich sehr sinnvoll fand.
Gab es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Sie besonders gefördert und unterstützt haben auf Ihrem Weg, Lehrerin zu werden?
In meinem Studium hat mich Dr. Andreas Hoppe aus dem Uni-Musikinstitut von Anfang bis zum Ende begleitet. Neben tollen, praxisnahen Seminaren und Übungen (die wirklich hilfreich für den späteren Lehrberuf waren), hat er mich außerdem während meiner Bachelor- und Masterarbeit unterstützt. Ich habe mich da immer sehr wohl und ernstgenommen gefühlt.
Nun starten Sie in das Referendariat. Werden Sie etwas aus der Studienzeit vermissen?
An meinem Studium werde ich mit Sicherheit das längere Schlafen vermissen – dass man den Tagesablauf und Tagesrhythmus so frei wählen konnte, wie man es wollte. Ich habe dieses „freie Leben“ sehr zu schätzen gelernt. Das wird es im Vorbereitungsdienst und im späteren Job so bestimmt nicht mehr geben. War schon eine gute Zeit!
„Die Kinder haben sich schnell an uns gewöhnt und gemerkt: Okay, die bleiben länger hier“
Raimund Hollemann, 24, aus Hildesheim, hat im Masterstudium Mathematik und Sachunterricht (mit Geographie) studiert, ist einer der wenigen Männer, die sich für den Beruf als Grundschullehrer entschieden haben.
Sie starten jetzt in den Lehrerberuf, nach Jahren des Studiums. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Schule?
Ich glaube, dass es eine harte und anstrengende Zeit wird. Bisher habe ich von Freunden aus dem Referendariat fast nur Negatives gehört. Ich hoffe allerdings, dass ich durch das Referendariat noch mehr darüber erfahren kann, wie ich Kindern mit Problemen jeglicher Art helfen kann – besonders auch im Erstunterricht.
Eine Erkenntnis, zu der Sie jüngst im Masterstudium kamen?
Wissenschaftliches Arbeiten ist zu einem großen Teil das Abschreiben von anderen.
Eine Erinnerung an die Studienzeit: Welche Bedeutung haben die Praxisphasen an Schulen im Verlauf des Studiums? Wie haben die Kinder und Jugendlichen auf Sie reagiert?
Ich persönlich fand die Praxisphase sehr gut und wichtig. Durch sie wurde ich nochmals ermutigt diesen Beruf weiter auszuüben, weil die Lehre in der Universität mir zumeist zu theoretisch war. Die Praxisphasen waren zu jedem Zeitpunkt meines Studiums enorm aufmunternd und dort habe ich auch erfahren, wie ich in bestimmten Situationen zu reagieren habe. Ich durfte Schulalltag in der Grundschule Ochtersum, in der Grundschule Moritzberg und im Masterstudium in der Grundschule Nettlingen erleben.
Sie haben im ländlichen Raum Ihre Praxiszeit verbracht – was haben Sie in Nettlingen erlebt?
Die Lehrerin an meiner Praxisschule im Masterstudium war genial, das Kollegium an der einzügigen Grundschule, an der ich meine Praxiszeit verbringen durfte, hat uns Lehramtsstudenten sehr unterstützt. Für die Kinder war es ungewohnt, dass Lehramtsstudierende mit im Klassenzimmer sitzen – aber sie haben sich schnell an uns gewöhnt und gemerkt: Okay, die bleiben länger hier. Die Kinder haben uns wirklich herzlich aufgenommen. In den Pausen suchten vor allem die Kinder, die alleinerzogen wurden, meine Nähe auf. Das ist mir zum Ende meiner Studienzeit erst richtig bewusst geworden.
Lektüre gehört zum Studium: Welche?
Den Klassiker „Was ist guter Unterricht" von Hilbert Meyer fand ich während des Studiums sehr interessant und konnte damit auch häufig Unterrichtssequenzen begründen. Für meine Masterarbeit habe ich das Werk zur Untersuchung guten Mathematik- und Sachunterrichts ebenfalls sehr gut verwenden können.
Was haben Sie in ihrer Abschlussarbeit untersucht?
Ich habe Mathematik- und Sachunterricht in der Schule untersucht und Studierende befragt, die ein halbes Jahr an Schulen verbracht haben. Diese haben den Unterricht an zuvor ausgewählten Kriterien, wie klare Strukturierung, Methodenvielfalt oder vorbereitete Lernumgebung (nach Hilbert Meyer), bewertet und somit konnte eine Einschätzung getroffen werden, ob sie eher schlechten oder guten Unterricht gesehen haben.
Gab es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Sie besonders gefördert und unterstützt haben auf Ihrem Weg, Lehrer zu werden?
Es gab in meiner Zeit als Student mehrere Dozentinnen und Dozenten, die mir in unterschiedlichster Situation geholfen haben. Dabei möchte ich keine einzelne besonders Person hervorheben.
Werden Sie etwas aus der Studienzeit vermissen?
Das liebste an der Studienzeit waren mir die neuen Freunde, die ich in der Zeit kennenlernen durfte (mit denen bleibe ich aber sicherlich in Kontakt). Auch werde ich die freie Wahl meines Tagesablaufs (die man als Student zum Teil genießt) vermissen. In der Zeit während ich in der Universität war, vermisse ich vor allem die Freistunden, die mit Kartenspielen in der Mensa immer ein Highlight waren.
„Für mich war es sehr wichtig, erste Unterrichtserfahrungen im Studium zu sammeln“
